Offizielle Seite Freising für Alle e.V.
Freising für alle
Kommunal. unabhängig. Kritisch. Konsequent.
Wir machen mit „Freising für alle“ den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Freising ein neues kommunalpolitisches Angebot.
„Was soll denn das?“ wird der eine oder die andere fragen. Haben wir nicht schon zahlreiche Parteien in diesem Land, die sich treusorgend um das Wohl der Bevölkerung kümmern? 54 % betrug die Wahlbeteiligung bei der letzten Stadtratswahl – nur die Hälfte der Wahlberechtigten also ging zur Wahl. Was ist mit der anderen Hälfte? Sind die alle glücklich und zufrieden? Wohl kaum. Es ist ja nicht so, dass wir im Landkreis keine Probleme hätten. Wir nehmen wahr, dass Politikerverdrossenheit und Polarisierung weiter zunehmen und auch die Spaltung der Gesellschaft in „oben“ und „unten“ wächst. Viele Menschen haben den Eindruck, dass sich für sie nichts ändert, ganz egal, wen sie wählen. Freising für alle ist keine Partei und wird keine Partei werden.
Wir lehnen es ab, Menschen in Schubladen einzusortieren, also Radfahrer oder Autofahrer, Veganer oder Fleischesser, Katholik oder Atheist usw. Unser Leitbild ist: „Freising für alle“. Alle – das sind nicht nur die Besserverdienenden. Alle sind Menschen mit und ohne Behinderung, alle sind Junge und Alte, Ureinwohner und Zuzügler – egal, ob aus Istanbul oder Berlin. Wir laden alle ein, bei uns mitzuarbeiten, die sich mit unseren kommunalpolitischen Zielen identifizieren können, wir laden jede und jeden ein, uns Probleme zu melden, uns Anregungen zu geben und Verbesserungsvorschläge zu machen.

Aktuelles
Freising für alle fordert Bürgerbeteiligung beim Thema Fußgängerzone
Seit vielen Jahrzehnten wird in Freising über die Einführung einer Fußgängerzone diskutiert. Im Zuge der Innenstadtsanierung kam dieses Thema wieder auf und auch unsere beiden Stadträte Dr. Guido Hoyer und Nicolas Graßy haben dazu einen Antrag eingebracht. Nachdem der...
Der Soziale Wohnungsbau darf nicht einschlafen.
Der Wohnungsmarkt in Freising ist angespannt, bezahlbarer Wohnraum ist kaum zu finden und die Mieten steigen ins Unermessliche. Umso wichtiger ist es, dass die Stadt mit Hilfe unserer Freisinger Wohnbau-GmbH schnellstmöglich mehr Sozialwohnungen baut. Doch derzeit...
Wofür stehen wir
Bildung
Gute Bildung beginnt schon im frühkindlichen Alter. Deswegen setzen wir uns für gute Rahmenbedingungen in den Kindertagesstätten und Horten ein. Um Integration zu fördern und das Personal in den Kitas zu entlasten, fordern wir die Errichtung von Familienzentren in Anlehnung an die KITZe der Stadt München.
Gute Arbeit bedeutet gute Entlohnung. Deswegen wollen wir, dass alle pädagogischen Ergänzungskräfte in S4 und alle pädagogischen Fachkräfte in S 8b eingruppiert werden. Tarifverträge dürfen keine Ausrede sein!
Jedes Kind soll Zugang zu Bildung haben, ab dem 1. Lebensjahr. Deswegen fordern wir eine Kostenfreiheit für alle Freisinger Kindertagesstätten. Die Gemeinde Hohenkammer macht es seit 2019 erfolgreich vor.
Wohnen
Der Wohnungsmarkt in Freising ist sehr angespannt, kostengünstiger Wohnraum kaum auf dem freien Mietmarkt erhältlich. Deswegen fordern wir, dass bei Eigenprojekten und Kooperationsprojekten der Stadt immer mindestens 50 Prozent sozial gebundener Wohnungsbau anzustreben sind.
Auch muss ein eigenständiger Referentenposten zum Thema Mieten/Wohnen im Stadtrat installiert werden. Regelmäßige runde Tische mit allen Beteiligten rund um das Thema Wohnen sind Pflicht und gehören zur Chefsache gemacht.
Auch die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises muss wieder eine Institution sein, die diesen Namen verdient und nur eine Aufgabe hat – Wohnraum schaffen!
Kultur
Die Verdrängung der Alteingesessenen, der „normalen“ Bevölkerung, der kleinen Geschäfte und lokalen Betriebe und alternativer Kultur aus der (Innen-)Stadt muss thematisiert und gestoppt werden.
Es gibt immer weniger Kneipen/Wirtshäuser/Gaststätten mit kulturellen Möglichkeiten. Die Kneipenkultur geht immer mehr verloren, und auch die Kulturszene leidet darunter. Ein Hauptgrund ist ohne Zweifel der Einfluss reicher Investoren, die nur aus ihrem eigenen finanziellen Interesse agieren. Das Abseits-Gebäude steht weiter leer und verfällt vor den Augen der Öffentlichkeit. Und es gibt weitere Beispiele von aktuellen oder ehemaligen Gaststätten.
Die Stadt muss sich diesem Trend entgegensetzen und zunächst überhaupt als Problem wahrnehmen. Bisher wird dies politisch nicht grundsätzlich diskutiert. Im Zentrum muss die Frage stehen: Soll die Verdrängung weiter gehen oder wollen wir eine Stadt für alle? Mit unserem Namen geben wir darauf bereits die Antwort.
Energie
Immer mehr Menschen in Freising sind an die Fernwärme angeschlossen und damit abhängig von den Konditionen der Stadtwerke. Obwohl das Thema in den vergangenen Jahren bereits öffentlich diskutiert wurde, entspricht die Preisbildung weiter nicht der tatsächlichen Energieerzeugung. Zahlreiche Menschen berichten von hohen Nachzahlungen und Anschlussgebühren sowie weiter großer Unsicherheit bei der Fernwärme. Diesen Menschen geben wir eine Stimme und binden sie in unsere Diskussionen ein.
Das Grundproblem: Jedes Fernwärmeunternehmen ist ein lokaler Monopolist und ein Anbieterwechsel nicht möglich. Menschen sind auf die Fernwärme als Teil der Daseinsvorsorge aber angewiesen, deshalb muss hier besonders auf Transparenz und Bezahlbarkeit geachtet werden. „Freising für alle“ wird sich unter anderem einsetzen für:
- Eine bessere Einbindung der Kommunalpolitik und der Öffentlichkeit in die Preisgestaltung – denn Fernwärme ist Daseinsvorsorge, kein Geheimnis.
- Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Preisformel – verständlich und bürgernah.
- Die öffentliche Einsehbarkeit der aktuellen und die vergangenen Geschäftsberichte der Stadtwerke auf der Homepage – in verständlicher Form und leicht auffindbar.
- Eine kritische Überprüfung der hohen Anschlussgebühren an das Fernwärmenetz.
Klima & Verkehr
Wer erfolgreiche Klimapolitik machen will, muss alle Menschen mitnehmen, auch die mit kleinen und mittleren Einkommen – sonst wird es nicht gelingen. Alles zu verteuern, führt nur zu weiterem Frust und gesellschaftlicher Spaltung. Das ist der falsche Weg, auch hier in Freising. Viele Menschen sind aktuell auf das Auto angewiesen, vor allem auch, um in die Arbeit die zu kommen. Wer also mit dem eigenen Auto zum Freisinger Bahnhof fährt, um von da die Fahrt zur Arbeit mit der Bahn fortzusetzen, verhält sich nicht klimaschädlich, sondern vorbildlich. Wir lehnen die geplanten Parkgebühren am P+R Parkplatz daher ab. Der Fokus muss daher zunächst auf dem Ausbau des ÖPNV liegen. In Hessen übrigens und einigen anderen Bundesländern ist der ÖPNV eine Pflichtaufgabe. Und so sehen wir das auch, wenn nicht im streng juristischen Sinne, so doch als politische Forderung. Denn ohne gute Busverbindungen ist Mobilität für alle in unserem Landkreis nicht möglich.
Es gibt Leute in diesem Land, die führen einen Kreuzzug für den Verbrennermotor. Zu diesen Leuten gehören wir nicht. Es gibt andere, die das Fahrradfahren in den Mittelpunkt der Verkehrsplanung stellen. Auch das ist etwas einseitig. Als Freising für alle ist unsere Leitlinie: Mobilität für alle. Das heißt auch Verkehrsplanung im Dialog mit Anwohnern und Verkehrsteilnehmern. Beim Verkehrsversuch Erdinger Straße, um ein Beispiel zu nennen, hätte sich die Stadt viel Ärger ersparen können, wenn vorab ein solcher Bürgerdialog auf breiter Basis stattgefunden hätte.
Bürgerbeteiligung
Wir trauen den Menschen zu, sich zu informieren und abgewogene Entscheidungen zu treffen. Zahlreiche politische Entscheidungen, die große Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen haben, werden auf kommunaler Ebene getroffen. Genau hier wollen wir ansetzen. Mehr Bürgerbeteiligung ist auch ein Instrument gegen den Vertrauensverlust in Politik und Parteien. Denn Bürgerinnen und Bürger haben auch auf kommunaler Ebene häufig das Gefühl, dass politische Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg getroffen werden bzw. dass sie diese nicht nachvollziehen können. In den nächsten Monaten werden wir offen über verschiedene Möglichkeiten zum Ausbau der Bürgerbeteiligung diskutieren.
- Eine Kontaktstelle bzw. Ansprechperson, die Bürgerinnen und Bürger über Beteiligungsmöglichkeiten informiert und direkt unterstützt.
- Politische Selbstverpflichtung, dass der Stadtrat auch über Vorschläge aus der Bürgerschaft diskutiert, wenn diese z. mindestens 100 Unterstützer haben (unterhalb der Schwelle des Art. 18b zu Bürgeranträgen).
- Bürgerbefragungen, die in anderen Bundesländern bereits gesetzlich verankert sind, zu bestimmten Entscheidungen oder Vorhaben beschließen und durchführen. Das erleichtert die direkte Beteiligung, da Bürgerinnen und Bürger selbst keine Unterschriften mehr sammeln müssen.
- All dies könnte in einer Bürgerbeteiligungssatzung transparent und verbindlich geregelt werden – wie sie in vielen Kommunen bereits verankert ist.
Kommunale Planung
Das Gemeinwohl profitiert nicht automatisch, wenn Investoren oder Spekulanten profitieren – ganz Im Gegenteil. Bei einem Gut, das nicht beliebig vermehrbar ist, wie Grund und Boden, können die Gesetze des freien Marktes, Angebot und Nachfrage, überhaupt nicht funktionieren. Dass die Grundstückpolitik von Gemeinden, die ja die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger vertreten (sollen), niemals preistreibend sein darf, sondern stattdessen der Hochpreispolitik gegensteuern muss, ist für uns selbstverständlich. Ebenso ist selbstverständlich, dass kein Ausverkauf kommunaler Grundstücke stattfindet.
Die Kommunen haben ein Mittel, um der Bodenspekulation gegenzusteuern. Wir erwarten, dass sie die Mittel der Kommunalen Planungshoheit wieder konsequent nutzen. Statt von Leuchtturm-Projekten wie Transgourmet oder aktuell dem Kongressmonster am Flughafen zu träumen, wäre sinnvoller, den örtlichen Mittelstand, z. B. bei Umsiedlungen oder Betriebserweiterungen zu unterstützen. Viele kleine Gewerbetreibende sorgen für stetige Einnahmen bei der Gewerbesteuer.
Meist ist es doch so: Die Stadt oder Gemeinde stellt einen Bebauungsplan auf; damit wird Baurecht geschaffen und der Bodenpreis steigt über Nacht um ein Vielfaches. Es profitieren ein paar Grundstückseigentümer oder Investoren, die zukünftiges Bauland rechtzeitig aufgekauft haben. Die Wohnungen, die gebaut werden, werden auf den freien Markt geworfen, denn nur so bringen sie maximalen Profit. Bezahlbare Mieten also Fehlanzeige. Bei der Arbeitsplätzen, die entstehen, kontrolliert niemand, ob es Gute Arbeit mit Tarifvertrag und Betriebsrat ist, oder ob die Beschäftigten knapp über dem Mindestlohn dahinvegetieren.
Und die Kosten für diese Gewerbeansiedlungen zahlt die Kommune, sprich wir alle über unsere Steuern und Gebühren, denn neue Einwohner brauchen neue Straßen, Stromleitungen und Kanäle, neue Kitas, Schulen und – später – Friedhöfe. Heißt: Die arme Kommune macht sich durch solche planlosen Baulandausweisungen noch ärmer.
Was tun? Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Stichwort „Echinger Modell“. Baulandausweisung nur dann, und zwar konsequent ohne Ausnahmen, wenn die Investoren vorher Grundstücke oder Geld an die Stadt für öffentliche Zwecke abtreten. Gewinne aus der Bodenspekulation abzuschöpfen ist übrigens in Bayern Verfassungsauftrag.
Innenstadt
Die sogenannte Verkehrsberuhigung in der Freisinger Altstadt funktioniert nicht. Im „verkehrsberuhigten Bereich“ sind – in der Theorie – alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt. Täglicher Augenschein zeigt, dass das eben nur auf dem Papier steht. In der Realität herrscht das Recht des Stärkeren. Das sind die Autofahrer, die parken, wo sie wollen, obwohl parken gar nicht mehr erlaubt ist und oft deutlich schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren.
Wir bleiben dabei: Fußgängerzone statt Park-Chaos.
Eine Fußgängerzone schafft klare Regeln: Die Fußgängerin hat immer und überall Vorrang. Radverkehr kann (muss aber nicht) zugelassen werden, solange die Verkehrssicherheit der Fußgängerin gewährleistet ist. Lieferverkehr gibt es nur zu festgesetzten Lieferzeiten und notwendige Fahrten zum Arzt usw. werden nach bewährtem Muster bereits bestehender Fußgängerzonen geregelt.
Lass uns was gemeinsam starten!
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